Naturwelt Lieberoser Heide
Entwicklungsprojekte
Zielstellung Regionalentwicklung
Die Lausitz durchläuft einen Strukturwandel und der Ausstieg aus der Braunkohle wird die Region grundlegend verändern. Das Projekt Naturwelt Lieberoser Heide versteht sich als ein Beitrag hierzu. Insgesamt 14 Partner arbeiten gemeinsam an einer synergistischen Verbindung von Regionalentwicklung, Bildung und Freizeitgestaltung, Tourismus und Naturschutz. Die Angebote der Naturwelt Lieberoser Heide fungieren als Bindeglied verschiedener regionaler Herausforderungen:
Naturerlebnis als weicher Standortfaktor bei der Fachkräftegewinnung
Die Ansiedlung von Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen und hiermit korrespondierende Entwicklungsprojekte wie die „Innovationsachse Berlin-Cottbus“ erfordern, dass Fachkräfte für die Region gewonnen werden, und Lebensqualität in Form von Naherholungs- und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten vor Ort ist dafür ein wichtiger „weicher“ Standortfaktor.
Touristische Strukturen verknüpfen
Die Naturwelt möchte mit ihren naturerlebnisorientierten Angeboten Anreize bieten, dass Gäste länger im Gebiet und somit in der touristischen Wertschöpfung verweilen. Ebenso soll die Naturwelt über ein ausgestaltetes Rad- und Wanderwege-Netz als Bindeglied zwischen Spreewald, Cottbusser Ostsee und Schlaubetal dienen. Das Gebiet bietet durch seine nahezu unberührte Natur und Weite ein optimales Angebot für Gäste, die Entspannung durch Wandern oder Radtouren in der Natur suchen. Gerade die charakteristische Unzerschnittenheit dieses weitläufigen Gebietes ermöglicht es, quasi „tagelang durch die Natur zu wandern, ohne Menschen zu begegnen.“
Biodiversität durch Wildnisentwicklung
Allein auf dem über 25.000 Hektar großen ehemaligen Truppenübungsplatz ist ein einzigartiger Naturraum entstanden. Das Gebiet bietet durch seine großen, unzerschnittenen Wald- und Heideflächen, eingebundenen Seen, Moore und der größten „Wüste“ Deutschlands alle Sukzessionsstufen sozusagen „an einem einzigen Ort“. Sie bietet darüber hinaus Anschauungen der gesamten glazialen Serie als „Modell“ der Entstehung von Naturlandschaftsformen seit der Eiszeit.
Aktuelles Projekt:
"Verbund - KoMoNa: Bausteine zur touristischen Aufwertung des Heideradweges unter ökologischen und nachhaltigen Gesichtspunkten (TouBauHRW)."
Ziel der Projektpartner ist eine übergreifende und verbindende naturnahe Regionalentwicklung im Projektgebiet Lieberoser Heide, indem auf Basis von verschiedenen Umweltbildungsangeboten entlang des Heideradweges eine attraktive radtouristische Infrastruktur geschaffen wird.
Dieses Projektvorhaben folgt auf das KoMoNa-Projekt „Heideradweg“ des Landkreises Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nys.
Impressionen vom Eröffnungsevent am 17. Juni 2023
Die Meilensteine der Entwicklung von 1992 bis heute
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Ende der militärischen Nutzung des Truppenübungsplatzes
Nach ihrem Abzug aus der Lieberoser Heide hinterließ das Militär ein 25.000 ha großes Gebiet mit großen offenen Sandflächen im Zentrum, mit erheblichen Munitionsbelastungen und Altablagerungen im Boden, aber auch mit großen Teilflächen, die stets forstwirtschaftlich genutzt worden waren.
Teilnahme am Bundeswettbewerb „Idee Natur"
Mit der Teilnahme am Wettbewerb des Bundesumweltministeriums „Idee Natur“ trafen sich die Akteure der Region 2008 erstmalig, um eine gemeinsame Idee für die Nachnutzung des Truppenübungsplatzes Lieberose zu entwickeln.
Masterplan für die Region Lieberose
Im Rahmen des Wettbewerbes des Bundesumweltministeriums „Idee Natur" entwickelte die Region in 2008 erstmals eine gemeinsame Idee für die weitere Nutzung des Truppenübungsplatzes. Der Masterplan beinhaltet ein Konzept, in dem der "Kern" (das Gebiet des ehemaligen Truppenübungspaltzes) und die "Kruste" die umliegenden Ortschaften) gemeinsam zu einer attraktiven Region der Lieberose entwickelt werden.
Gründung der kommunalen Arbeitsgemeinschaft
2010 gründet sich die kommunale Arbeitsgemeinschaft Lieberoser Heide. Hier waren der Landkreise Dahme-Spreewald, Spree-Neiße und Oder-Spree, die Kommunen Lieberose/Oberspreewald, Peitz, Burg und Neuzelle, sowie die Gemeinde Schenkendöbern, die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg sowie das Land Brandenburg beteiligt.
Beschluss zur Umsetzung
Im Jahr 2011 beschlossen die Landkreise Dahme-Spreewald und Spree-Neiße die Umsetzung der geplanten NaturAusstellung.
Weiterentwicklung des Ausstellungskonzeptes
Seit 2012 wurde die Vorbereitung der NaturAusstellung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), vertreten durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und unter Trägerschaft der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, unterstützt.
Im Rahmen eines Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens wurde das Ausstellungskonzept der Lieberoser Heide konkretisiert und die Grundstruktur für die Umsetzung des Projektes im Hauptvorhaben erarbeitet
Umsetzung erster Projekte
Bis 2012 sind ca. 70% des Landesforstes sondiert, beräumt und entmunitioniert worden. Die Flächen können zum großen Teil wieder forstwirtschaftlich genutzt und unter Berücksichtigung der Vorgaben der Naturschutzgebietsverordnungen begangen werden. Gleichzeitig werden die ersten Projekte wie zum Beispiel der Natur- und Erlebnispfad Ludwig Leichhardt am Machow See und der Sukzessionspark umgesetzt.
Gewinnung weiterer Unterstützer
Den Kern des Areals bildet der ehemalige Truppenübungsplatz Lieberose mit einer Fläche von 25.500 Hektar. Durch die optimale Lage an die angrenzenden etablierten Natur- und Tourismusgebiete Spreewald, Schlaubetal und Schwielochsee ist die Zukunft der Lieberoser Heide als ein lebendiger Lückenschluss eines einzigartigen Naturerlebnisses zu betrachten.
Gründung der I.N.A. Lieberoser Heide GmbH
Mit der Gründung der I.N.A. Lieberoser Heide GmbH wurde die Grundlage für die Umsetzung weitere Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Gebietes geschaffen, sodass nun einige Projekte wie die Entwicklung der neuen App Lieberoser Heide 4.0 initiiert wurden.
Umbenennung in "Naturwelt Lieberoser Heide GmbH"
Mit dem Jahr 2022 wurde aus der I.N.A. Lieberoser Heide GmbH die Naturwelt Lieberoser Heide GmbH.
Eröffnung Heideradweg
Nach rund zwei Jahren Bauzeit wird am 17. Juni 2023 offiziell der Heideradweg eröffnet. Er verbindet Peitz, Jamlitz und Weichensdorf. Perspektivisch wird er bis nach Öelsen ausgebaut. Der Radweg basiert auf einer alten Bahntrasse und konnte von daher durchgängig asphaltiert werden. Er führt u.a. entlang von Naturschutzgebieten und der "Lieberoser Wüste".
Impressionen vom Eröffnungs-Event
Beschluss zur Förderung des Baus eines Besuchszentrums
Die Naturwelt Lieberoser Heide ist im Koalitionsvertrag der Landesregierung als „landesbedeutsames Projekt" verankert. Für das Vorhaben mit einem Gesamtaufwand von fast 25 Millionen Euro haben die Landkreise Dahme-Spreewald und Spree-Neiße, die Gemeinde Schenkendöbern, die Ämter Peitz und Lieberose/Oberspreewald sowie die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg als Gesellschafter die Naturwelt Lieberoser Heide GmbH gegründet. Im Zuge der Strukturstärkung soll die Heide als Attraktion für Einheimische und Touristen ausgebaut werden - mit Besucherinformationszentrum und Outdoor-Park samt Aussichtsplattform. Zugleich soll sie als verbindendes Element zwischen Spreewald, Lausitzer Seenland und Naturpark Schlaubetal weiterentwickelt werden.


