Naturlehrpfade
Ludwig Leichhardt

Zu Ehren eines großen Naturforschers

Wandern Sie auf sechs verbundenen Natur-Lehrpfaden

Anlässlich seines 200. Geburtstages erschienen zeitgleich in Australien und Deutschland zwei identisch gestaltete Briefmarken zur Erinnerung an Ludwig Leichhardt.

Ludwig Leichhardt 

Der 1813 am Schwielochsee geborene Naturforscher und "Australienentdecker" Ludwig Leichhardt ist zwar längst nicht so bekannt wie etwa Alexander vom Humboldt, aber er gehörte mit zu den größten Naturforschern seiner Zeit.  

Humboldt schrieb einst über ihn:  "Es ist mir immer unbegreifich gewesen, wie in Deutschland der Name eines durch Kenntnisse, Charakterstärke und seine geograph. Entdeckungen in England so geachteten Mannes wenig Anklang gefunden habe."

Die Gründe hierfür sind vielfälig und im liegen im historischen Preußen begründet, aber hier in der Region, wo er aufwuchs und zur Schule ging, sind viele Einrichtungen  wie u.a. Schulen nach ihm benannt, wie auch die Naturlehrpfade. Wenn Sie mehr über das Leben Leichhardts erfahren möchten, besuchen Sie das Ludwig Leichhardt Museum in Trebatsch.

Die Lehrpfade sind nicht zu verwechseln mit dem "Ludwig Leichhardt Trail".

Natterpfad

Der Pfad beginnt im Ort Goyatz am Schwielochsee und er eignet sich bestens für eine kurze, 2 km lange Schnupperwanderung in die wilde Natur. Folgen Sie einfach den grünen Schildern mit dem Bild einer Schlange. Dieser kürzeste von insgesamt sechs Rundwegen führt
durch das Grünland bei Goyatz und gibt einen Einblick in die Artenvielfalt heimischer Feuchtwiesen und Wälder.

Der Weg wird von Heckenrose, Liguster, Traubenkirsche, Salweide und Haselnuss eingefasst. Darüber freuen sich im Frühling viele Insekten und im Winter einheimische Vogelarten. Diverse Tafeln und Exponate vermitteln Wissen und erklären die Besonderheiten der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Gegen Ende des Pfades lädt eine Holzbank zum Verweilen ein und bietet einen Blick auf die Orchideenwiese und angrenzende Waldinseln. Am südlichsten Punkt der Route befindet sich der Abzweig zum Rehpfad.

Der Natterpfad ist von uns auch in der Wander-App "Kommot" beschrieben.

Pfad in Komoot ansehen

Rehpfad

Auf dem Rehpfad können Sie Wald mit allen Sinnen genießen. Tafeln informieren Sie zu Themen wie Waldbewirtschaftung und Jagd im typischen Kiefernforst. Im Kontrast dazu führt der Pfad Sie aber auch an Fließgewässern entlang. Es empfiehlt es sich, je nach Witterung, festes Schuhwerk zu tragen, da Teile des Pfades einen feuchten Untergrund aufweisen könnten.

Über eine Distanz von 1,5 km können Sie ein vom Biber aufgestautes Fließgewässer in seiner wilden Form erleben. Aber auch zahlreiche Insekten und Vogelarten sind hier zu beobachten. Das Reh als Symbol dieses Pfades kann mit etwas Glück an den zahlreichen Luchen beobachtet werden. Dieser Rundwanderweg beginnt für sich allein genommen an der Ludwig-Leichhardt-Hütte, die Schutz vor unwirtlichen Wetterbedingungen bietet, aber auch als Rastplatz oder Treffpunkt dient. Der Rehpfad hat Anschluss an den Natterpfad im Norden, an den Biber-Pfad im Osten und an den Otter-Pfad im Süden.

Biberpfad

Der etwa 3 km lange Biber-Pfad schmiegt sich entlang des idyllisch gelegenen Kleinen Mochowsees zwischen Goyatz und Lamsfeld. Hier ist der Biber zu Hause. Und so steht auch dieser Lehrpfad auch ganz in seinem Zeichen. Um den Kleinen Mochowsee wird der aquatische Lebensraum der "großen Nager" präsentiert. 

Der Kleine Mochowsee liegt mitten im Wald, hat unbebaute Ufer und eine Größe von knapp 20 Hektar. Sowohl im Sommer als auch im Winter ist der ruhige See immer einen Besuch wert. Er gehört zu den tieferen und fischreichen Seen, hier haben mindestens 14 Fischarten ihren Lebensraum wie u.a. Aal,  Barsch, Blei, Giebel, Gründling, Güster, Karpfen, Kaulbarsch, Plötze, Rotfeder, Schlammpeitzger, Schlei, Ukelei und Zander.

Otterpfad

Wer den Großen Mochowsee umwandern möchte, ist auf dem 8 km langen Otterpfad goldrichtig. Namensgeber des Pfades ist der Fischotter, der sich hier mit den Fischern das Revier teilt. Allerdings ist es wahrscheinlicher, einem Fischer zu begegnen als einen Fischotter zu sichten, denn diese sind sehr scheu.

Entlang des Pfades finden sich Tafeln, die die Ernährungsweise und Lebensbedingungen des Fischotters anschaulich erklären. Auch die örtliche Fischerei, die Bedeutung von Stillgewässern und geologische Besonderheiten werden erklärt. Entlang des Pfades finden sich mehrere Stationen für Verschnaufpausen, einschließlich der Ludwig-Leichhardt-Hütte. Baden erlaubt!

Kranichpfad

Entlang des ehemaligen Truppenübungsplatzes Lieberose durchwandern Sie eine der wechselvollsten Landschaften Deutschlands, geprägt von Stillgewässern und Feuchtgebieten. Einer der Höhepunkte dieser Wanderung ist das Möllnsee-Moor, eines der letzten intakten Basen-Zwischenmoore Deutschlands. Es zählt zu den ökologisch wertvollsten Mooren Deutschlands und umfasst drei verschiedene Moortypen: Verlandungs-, Durchströmungs- und Quellmoor.

Hier finden sich seltene und bedrohte Pflanzen, wie die Sumpfkalla, die Moosbeere und der Sonnentau. Mit etwas Glück können Sie einen typischen Bewohner dieses über Jahrzehnte abgeschotteten Areals bewundern, den Kranich.


Wandernde haben zahlreiche Möglichkeiten, Ihre Route zu gestalten. Der Kranichpfad kann mit dem Wildnispfad im Süden und mit dem Otterpfad im Norden kombiniert werden.

Wildnispfad

Der Wildnispfad steht neben der "Aussicht Wildnis" symbolisch für das Wildnisgebiet der Lieberoser Heide.  In der Wildnis bleibt die Natur sich selbst überlassen und das bedeutet auch, dass die freie räumliche Entwicklung der Natur nicht oder so gering wie möglich durch von Menschen geschaffenen künstlichen Grenzen wie Straßen beschnitten wird. Es ist genau diese unzerschnittene Weite des Gebiets, die das Wildnisgebiet der Lieberoser Heide für die Biologische Vielfalt so wertvoll macht.

 

Zum Wildnispfad