Erlebnisbericht
Wandern durch die Heide

Eine 3 Tage-Wanderung durch die Lieberoser Heide

 

 

 

Anja (links im Bild) und ihre Schwester Marlene stammen aus der Region, genauer gesagt aus Goyatz.

1 Idee & 3 Cousinen

Soldaten, eine Schranke und der böse Wolf – das fasst zusammen, was Anja von der Wildnis der Lieberoser Heide wusste: Ein Brand machte den Wald zum Truppenübungsplatz für die Wehrmacht. Das sowjetische Militär, das darauf folgte, sperrte die Straße quer durch das Gebiet mit einer Schranke ab, vor der jeder hielt, bis das Manöver endetete. Heute durchwandern Wolfsrudel die Weite. Vielleicht nicht die erste Idee für einen Kurzurlaub, aber Neugier und Demut vor dem blinden Fleck auf der Landkarte ließen Anja eine Tour planen, die Selbstwirksamkeitserfahrung bieten sollte - das Gefühl, etwas aus eigener Kraft zu schaffen. 

Naturnah und klimaneutral sollte die Unterbringung sein – was sich als einfach herausstellten, denn das Angebot an Unterkünften in der Region ist "sehr übersichtlich". Sie fand eine Unterkunft in Blasdorf und eine Campingmöglichkeit am Großsee. Das Routing war auch klar:  Nur zugelassene Wege sollten es sein,  also keine munitionsbelasteten Flächen und keine Naturschutz-Kernzonen und um die 20 km pro Tagesetappe. Allein wollte sie das aber nicht machen, also überzeugte sie ihre Schwester und die gemeinsame Cousine Annegret davon mit auf Wandertour zu gehen.

 

 

On tour

Tracking: 

Ihre Tour mit Bildern hinterlegt in Komoot zum Nachwandern

Von Byhlen über Lieberose nach Blasdorf

Tourabschnitt in Komoot

 

Von Blasdorf über den Heideradweg zum Großsee

Tourabschnitt in Komoot

 

Vom Großsee über Pinnow nach Reicherskreuz

Tourabschnitt in Komoot

Die Monotonie in der Einsamkeit beruhigt die Seele; die Monotonie in der großen Welt ermüdet den Geist.

Germaine de Staël (1766 - 1817)

Hat was von Pilgern

Nach drei Etappen stellte sie fest: „Für mich war die Wanderung wie ein kleiner Urlaub. Ich war gänzlich raus aus dem Geschehen des Alltags. Der Aufenthalt in der Natur, vor allem die Stille, tat mir unheimlich gut. Ich hatte klassischen Brandenburger Kiefernwald mit märkischem Sand erwartet und war überrascht wie vielfältig doch die Landschaft war, die wir durchliefen.“

Ihre Schwester Marlene ergänzt: „Die Klarheit der Seen hat mich auch sehr beeindruckt. Man nimmt sich immer vor, die heimischen Gefilde mehr zu erkunden. Aber so richtig weiß ich dann gar nicht, wo ich anfangen soll, bzw. wohin ich gehen will. Ich find es schön, dass du eine fertige Route erstellt hast. Somit hab ich zumindest schon mal Rahmenbedingungen für unentdeckte Möglichkeiten."